Alte Traditionen müssen gepflegt werden.
"Käsken, was ist das eigentlich?" fragten in diesem Jahr nicht nur die Kinder, sondern auch viele neue Mitarbeitende.
Bei dem Käskenfest handelt es sich um eine alte Tradition aus Rheine und Umgebung. Zu Beginn des Herbstes, wenn die Tage kürzer werden, trafen sich früher die Kinder und Erwachsenen um zu Singen und zu Spielen. Eine Leiter oder ein Stuhl wurden geschmückt. Die Kinder brachten Lichter, oft waren es selbstgemachte Laternen, mit und es wurden für diesen Anlass traditionelle Lieder und Spiele von Jung und Alt gesungen. Häufig trafen sich Nachbargemeinschaften zum Käsken. Man erzählt sich, dass noch ältere Erntefeste, die bei Mägden und Knechten oft ausuferten, verboten wurden und so das Käskenfest für Kinder entstand.
Diese liebgewonnene Tradition wird in der St. Bonifatius Kita gepflegt und so wurde auch in diesem Jahr ein Käsken bereitet. Schon am Morgen haben die Kinder mit Ines Wellering eine Leiter geschmückt. Dazu hatten viele Familien Blumen in die Kita gebracht. Auch Kinder aus der St. Ludgerus Kita brachten Blumen vorbei. So wurde es in diesem Jahr eine besonders schöne, bunte Käskenleiter.
Am späten Nachmittag trafen sich dann die Familien auf dem Bolzplatz neben unserer Kita. Die Kinder hatten Laternen dabei, die sie stolz zeigten. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch von vielen Omas und Opas. Mit dem Lied "Kinnerkes, kumm ji noah´t Käsken" begann der Singkreis. Es wurden traditionelle Lieder wie "Laurentia", "Wir öffnen jetzt das Taubenhaus" und " Dornröschen" gesungen und gespielt. Der Höhepunkt war der Besuch des Bauern. Zum plattdeutschen Lied "o Buer wat kost din Hei?" schlüpfte in diesem Jahr Daniel Schnieders in die Rolle des Bauern, wofür wir ihm noch einmal herzlich danken. Er spielte seine Rolle sehr gut, hatte Süßigkeiten für die Kinder dabei und zeigte durch sein Engagement, dass Käsken auch heute noch eine nachbarschaftliche Tradition ist.
Die beiden Fördervereine des Familienzentrums sorgten für das leibliche Wohl. Es gab Hot Dogs und Getränke, die allen gut geschmeckt haben. Tische und Bänke wurden einladend aufgebaut und geschmückt. Wir danken den beiden Fördervereinen, die vorbildlich zusammen arbeiten.
Es war ein schöner Abend, der mit alten Ohrwürmern ausklang. Wir freuen uns schon darauf, auch im nächsten Jahr wieder ein Käsken zu bereiten.